Einschätzungen und Perspektiven von Geschäfts- und Gewerbekunden sowie kleineren mittelständischen Unternehmen in Deutschland

Gemeinsame Analyse von VR Smart Finanz und CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule vom April 2023.

Aktuell positives Stimmungsbild bei Kleinunternehmen

Betriebe haben hohen Finanzierungsbedarf

Digitalisierungstrend setzt sich fort


Kleinunternehmen kommen robust durch die Krisen

Mehr als drei Jahre befinden sich Kleinunternehmen inzwischen im Krisenmodus. Erst haben zwei Jahre Corona-Pandemie, dann die Folgen der Ukraine-Krise für Belastungen und Unsicherheiten gesorgt. Das aktuelle Stimmungsbarometer von VR Smart Finanz und Steinbeis-Hochschule zeigt jedoch: Alles in allem sind Kleinunternehmen robust durch die Krisen gekommen.

Und obwohl das wirtschaftliche Umfeld weiterhin fragil bleibt, blickt derzeit knapp die Hälfte der befragten Geschäfts- und Gewerbekunden sowie kleineren Mittelständler eher positiv in die Zukunft. Nur ein kleiner Teil der Befragten befürchtet eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Die aktuelle Lage schätzen 60 Prozent der Befragten als gut bis sehr gut ein, die Auftragslage hat sich bei über 80 Prozent in den letzten 12 Monaten verbessert oder ist zumindest gleichgeblieben. Allerdings machen sich die stark gestiegenen Kosten, insbesondere im Energiebereich, bemerkbar: Knapp die Hälfte der befragten Kleinunternehmen hatte in den vergangenen 12 Monaten Gewinneinbußen zu verzeichnen. Und auch mit Blick in die Zukunft bleiben Kostensteigerungen ein Sorgenfaktor: Für 56 Prozent der Befragten stehen diese an erster Stelle bei den Herausforderungen der kommenden 12 Monate.


Erhöhter Finanzierungsbedarf

Das Stimmungsbarometer zeigt daneben auch, dass die andauernden Belastungen aus gestörten Lieferketten oder Inflation zu einem erhöhten Finanzierungsbedarf bei Kleinunternehmen führen. So gaben 46 Prozent der Befragten an, in den letzten 12 Monaten unter Liquiditätsengpässen gelitten zu haben. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Umfrage eine hohe Investitionsneigung. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe haben Investitionen in den kommenden Monaten geplant, in erster Linie in Geschäftsausstattung (64 Prozent), gefolgt von Marketing (60 Prozent) und Digitalisierungsvorhaben (49 Prozent).

Investitionen in nachhaltige Objekte haben ebenfalls eine hohe Relevanz. Knapp die Hälfte der Betriebe (47 Prozent) gab an, in die nachhaltige Optimierung von Geschäftsausstattung und/oder Gebäude investieren zu wollen. Daran wird ersichtlich, dass – gerade auch im Umfeld der gestiegenen Energiekosten und der Gasmangellage – für Kleinunternehmen die nachhaltige Transformation immer mehr an Bedeutung gewinnt.


Digitalisierungstrend setzt sich fort

Bei der Finanzierung nutzen Kleinunternehmen bevorzugt Eigenmittel (76 Prozent), das zeigt das Stimmungsbarometer ebenfalls. Allerdings gab der überwiegende Teil der Befragten an, bei mangelnder Liquidität auch eine Fremdfinanzierung wie einen Bankkredit oder eine Leasing‑/Mietkauffinanzierung in Anspruch nehmen zu wollen.

Der Onlineabschluss gewinnt dabei deutlich an Relevanz. Mehr als zwei Drittel der Kleinunternehmen gab an, sich vorstellen zu können, eine Finanzierung online abzuschließen. Bei der jüngeren Unternehmergeneration ist die Affinität noch mal deutlich stärker ausgeprägt: 85 Prozent der Befragten zwischen 18 und 39 Jahren signalisierten eine entsprechende Bereitschaft.

Die Hausbank wäre bei einer Onlinefinanzierung Wunschpartner Nummer eins. Über 80 Prozent der Befragten würden online bei der Hausbank abschließen. Aber auch alternative digitale Vertriebskanäle gewinnen an Bedeutung: Mehr als die Hälfte der Betriebe kann sich einen Abschluss über eine Finanzierungsplattform vorstellen. Der Trend zur Digitalisierung im Finanz- und Geschäftsalltag von kleinen Unternehmen hat sich also weiter fortgesetzt.


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Über das Stimmungsbarometer

Das Stimmungsbarometer ist Teil von regelmäßigen Studien, die die VR Smart Finanz gemeinsam mit der Steinbeis-Hochschule zur Situation und Bedürfnissen von Kleinunternehmen erhebt. Die Befragung fand vom 13. – 21. April 2023 unter 179 Geschäftskunden, Gewerbekunden sowie Unternehmen aus dem kleineren Mittelstand mit einem Jahresumsatz bis zu 6 Millionen Euro statt.