Aktuelle Studie
Kleinunternehmen zwischen COVID-19 Pandemie und Ukraine-Krieg
Gemeinsame Analyse von VR Smart Finanz und CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule: "Kleinunternehmen im Fokus: Untersuchung von Geschäfts- und Gewerbekunden sowie kleineren Mittelständlern vor dem Hintergrund von COVID-19 Pandemie und Ukraine-Krieg".
- Pandemie verschlechtert Liquiditätssituation von Kleinunternehmen, insgesamt gehen negative Auswirkungen aber zurück
- COVID-19 Pandemie verursacht stärkere Belastung als Ukraine-Krieg
- Die Mehrheit der Kleinunternehmen will trotz Ukraine-Krieg wie geplant oder verstärkt investieren
- Fremdfinanzierung wird zunehmend als Katalysator für Wachstum gesehen
- Online-Vertriebskanäle gewinnen weiter an Relevanz
- Nachhaltigkeit nimmt an Bedeutung zu
Die Analyse zeigt, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie allmählich abklingen. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg empfinden Kleinunternehmen insbesondere hohe Energiekosten und Inflation als Belastung und reagieren darauf vor allem mit Preisanpassungen, behalten aber ihre Investitionsplanung größtenteils bei. Dabei wird eine Fremdfinanzierung zunehmend als Katalysator für Wachstum angesehen. Megatrends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, insbesondere im Zusammenhang mit Finanzierungen, gewinnen weiter an Relevanz.
Ausklingende Pandemie führt zu allmählicher Stabilisierung
Die Pandemie wirkt sich dämpfend auf den Zukunftsblick aus, aber nur 10 Prozent der Kleinunternehmen sind wirklich pessimistisch. Zwar haben Liquiditätsengpässe pandemiebedingt zugenommen, insgesamt gehen die negativen Auswirkungen jedoch zurück. So sind Existenzängste seit Beginn der Pandemie wieder zurückgegangen und die Auftragslage hat sich bei mehr als zwei Dritteln der Befragten stabilisiert oder sogar im Vergleich zum Vorkrisenniveau verbessert.
Hohe Energiepreise und Inflation größte Belastungsfaktoren
Auch wenn knapp zwei Drittel der Kleinunternehmen die Pandemie langfristig als stärkere Belastung einschätzen als den Ukraine-Krieg, hat dieser Auswirkungen auf dieses Kundensegment. Insbesondere die hohen Energiepreise und die Inflation stellen eine Belastung für Kleinunternehmen dar, etwa vier von fünf Firmen sind davon negativ betroffen. Viele Kleinunternehmen haben bereits mit Preisanpassungen reagiert. Die meisten der Befragten halten aber an ihrer Investitionsplanung fest: Mehr als zwei Drittel wollen trotz Ukraine-Krieg wie geplant oder verstärkt investieren, 50 Prozent planen etwa Investitionen in ein Energiekonzept.
Digitalisierungstrend im Banking hält an
Fremdkapital wird dabei zunehmend als Wachstumstreiber empfunden. Bei der Entscheidung für eine Finanzierung spielt eine hohe Flexibilität neben attraktiven Konditionen die entscheidende Rolle. Aber auch Möglichkeiten zum Onlineabschluss werden wichtiger, für knapp die Hälfte der Befragten ist dies eine wichtige Option. Dabei rücken auch alternative Vertriebskanäle wie Vergleichsplattformen stärker in den Fokus. Knapp 30 Prozent der Befragten hat damit bereits Erfahrung. Vor allem bei jüngeren Unternehmer:innen ist die digitale Affinität hoch. Mehr als die Hälfte der unter 46jährigen interessiert sich für einen verstärkten Einsatz digitaler Tools und Services und nutzt Social Media als einen der wichtigsten Informationskanäle.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Das Thema Nachhaltigkeit ist bei Kleinunternehmen angekommen. So sehen knapp 70 Prozent der Befragten Vorteile in einer nachhaltigen Ausrichtung des Geschäftsmodells, vor allem bei Ausstattung, Einkauf und Prozessen. 45 Prozent benötigen finanzielle oder fachliche Unterstützung für die Umsetzung im Unternehmen, es ist aber auch die Bereitschaft da, Geld dafür in die Hand zu nehmen.
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Studie herunterladenÜber die Analyse
Die VR Smart Finanz führt gemeinsam mit dem CFin –Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule seit 2019 regelmäßig Studien mit der Fokusgruppe Kleinunternehmen durch. Betrachtet werden dabei die Cluster Geschäfts- und Gewerbekunden sowie der kleinere Mittelstand bis etwa sechs Millionen Euro Jahresumsatz. Für die Studie 2022 wurden zu zwei Erhebungszeitpunkten (März/Juli 2022) insgesamt 450 Unternehmen online befragt, bei der Befragung im Juli standen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs im Fokus.